von: Lemodo 360 23.10.24 12:00
Fermentieren vs. Kompostieren – ein Überblick über die Vor- und Nachteile!
Du möchtest Deine Küchenreste in nährstoffreiche Erde verwandeln? Dann stehen Dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Fermentieren oder Kompostieren. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Doch, was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Methoden?
Fermentieren kurz erklärt
Beim Fermentieren in einem Bokashi-Eimer werden organische Küchenabfälle (z.B. Käse, Eier, Obst- und Gemüseschalen) in nährstoffreichen Kompost umgewandelt. Der Bokashi-Eimer nutzt sogenannte Effektive Mikroorganismen (EM), um die Abfälle in einen fermentierten Zustand zu bringen, anstatt sie zu verrotten. Dabei entstehen keine unangenehmen Gerüche, und der Prozess wird in einem geschlossenen Behälter (dem Bokashi Eimer) durchgeführt. Bei diesem Fermentierungs-Vorgang entsteht keine Wärme, so dass auch keine Unkrautsamen keimen können. Der Fermentierungsprozess ist in wenigen Wochen abgeschlossen.
Kompostieren kurz erklärt
Kompostierung ist ein natürlicher Prozess der Verrottung organischer Materialien. Dabei werden Gartenabfälle, Küchenreste und andere organische Stoffe durch Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze, oder durch Würmer, zersetzt und in einen nährstoffreichen Dünger umgewandelt, den man als Kompost bezeichnet.
Dieser Prozess benötigt Luft und eine gewisse Feuchtigkeit, weshalb Komposter hauptsächlich im Garten zu finden sind. Ausnahmen sind sogenannte Wurmkomposter (auch Wurmkiste genannt). Diese Komposter kannst Du in der Wohnung nutzen. Der Kompostierungsvorgang dauert einige Monate.
Die Vorteile des Fermentierens
Beim Fermentieren werden Küchenreste durch die Zugabe von Effektiven Mikroorganismen in eine Art stille Gärung versetzt. Dabei bleiben alle Nährstoffe und Vitamine erhalten, die sonst beim Kompostieren verloren gehen würden. Zudem ist das Verfahren geruchsfrei und kann auch in kleineren Wohnungen durchgeführt werden. Die fermentierten Reste sind außerdem schneller als Kompost verwendbar und eignen sich hervorragend als Dünger für Zimmerpflanzen oder den eigenen Garten. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Fermentieren kein CO2 freigesetzt wird, was zur Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks beitragen kann.
Durch die Fermentation wird das organische Material schnell abgebaut und es entstehen zwei Arten von biologischem Düngemittel: Eine flüssige Düngemittelquelle (oft auch Bokashi Saft genannt), die reich an Enzymen und Nährstoffen ist. Dieser Bokashi Saft ist schon wenige Tage nach dem Start der Fermentierung verfügbar und bildet sich kontinuierlich nach. Den Bokashi Saft musst Du nur noch mit Wasser verdünnen und losdüngen. Bokashi-Kompost ist eine feste Düngemittelquelle und muss noch vererdet werden. Dazu musst Du den Bokashi Kompost einfach in Deinem Garten eingraben (mindestens 20 Abstand zu den Pflanzen) oder in einem Topf draußen stehen lassen.
Eine weitere positive Eigenschaft des Fermentierens ist, dass es in geschlossenen Behältern durchgeführt werden kann und somit Platz spart.
Die Vorteile des Fermentierens kompakt zusammengefasst:
- Keine Geruchsbelästigung
- Kann in der Küche / Wohnung erfolgen
- Nährstoffe und Vitamine bleiben erhalten
- Ergibt 2 Arten von Dünger - Bokashi-Saft und Bokashi-Kompost
- Vorgang in wenigen Wochen abgeschlossen - schneller als Kompostierung
- Keine Co2-Abgabe
- Geringer Platzbedarf
Die Nachteile des Fermentierens
Obwohl das Fermentieren eine effektive Methode zur Verwandlung von Küchenabfällen in nährstoffreiche Erde ist, bringt sie leider auch ein paar Nachteile mit sich, die es zu berücksichtigen gilt.
Zunächst ist das Fermentieren am besten für kleinere Mengen organischer Materialien geeignet. Während es für einzelne Haushalte oder kleinere Gemeinschaften eine praktikable Lösung sein kann, kann es bei größeren Mengen an organischen Abfällen unpraktisch werden.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für den Fermentationsprozess effektive Mikroorganismen (EM) benötigt werden, die in Form von EM-Pulver oder EM-Flüssigkeit erhältlich sind. Diese Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung von organischen Abfällen in wertvolle Erde. Allerdings gehen mit der Verwendung von EM-Pulver zusätzliche Kosten einher.
Darüber hinaus erfordert die erfolgreiche Durchführung des Fermentationsprozesses etwas Übung und Erfahrung. Es ist wichtig, das richtige Verhältnis von organischem Material zu EM-Pulver zu finden, um eine reibungslose und effiziente Fermentation zu gewährleisten. Wenn das Verhältnis nicht korrekt ist, kann dies zu unangenehmen Gerüchen, Schimmelbildung oder einer unzureichenden Kompostierung führen. Ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl ist notwendig, um die optimale Menge an effektiven Mikroorganismen zu verwenden und so ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen.
Die Nachteile des Fermentierens kompakt zusammengefasst:
- Nur für kleinere Mengen organischem Materials geeignet
- Man benötigt EM-Pulver, was (in kleinem Rahmen) laufende Kosten verursacht
- Es benötigt etwas Übung um das richtige Verhältnis von organischem Material und EM-Pulver zu finden
Die Vorteile der Kompostierung
Die Vorteile der Kompostierung liegen auf der Hand: Du verwandelst Deine Küchenreste in nährstoffreiche Erde, die Deinen Pflanzen zugute kommt. Kompostierung hat den Vorteil, dass es einfacher durchzuführen ist als das Fermentieren.
Im Gegensatz zur Fermentation, bei der die organischen Abfälle in einem luftdichten Behälter fermentiert werden, findet bei der Kompostierung eine "natürliche" Zersetzung statt. Die Abfälle werden auf einem Haufen im Freien gelagert und durch regelmäßiges Wenden belüftet. Dadurch entsteht eine optimale Umgebung für Mikroorganismen und Kompostwürmer (eine spezielle Art des Regenwurms), die den Kompost zu einem wahren Nährstoffparadies machen. Der fertige Kompost ist reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium und verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern fördert auch das Wachstum Deiner Pflanzen. Ein weiterer Vorteil der Kompostierung ist, dass sie relativ unkompliziert ist und keine teuren Geräte erfordert. Mit einem einfachen gekauften Komposter oder einem selbst gebauten Komposter kannst Du schon bald Deine eigenen nährstoffreichen Bodenverbesserer produzieren.
Ein weiterer Vorteil beim Kompostieren ist die Möglichkeit, größere Mengen an organischem Material zu verarbeiten.
Die Vorteile des Kompostierens kompakt zusammengefasst:
- Einfach Handhabung und Umsetzung
- Reich an Nährstoffen
Günstig, da nur ein Komposter angeschafft werden muss, keine laufende Kosten
- Verarbeitung von größeren Mengen an organischem Material möglich
Die Nachteile der Kompostierung
Allerdings gibt es auch Nachteile bei der Kompostierung. Einer der größten Nachteile ist, dass es viel Zeit und Geduld benötigt, um den Kompostprozess abzuschließen. Es kann mehrere Monate dauern, bis der Kompost vollständig zersetzt ist und als Dünger verwendet werden kann. Zudem muss der Kompost regelmäßig gewendet werden, um eine gleichmäßige Zersetzung zu gewährleisten.
Ein weiterer Nachteil ist die Geruchsbildung. Während des Kompostierungsprozesses können unangenehme Gerüche entstehen, insbesondere wenn nicht alle Materialien richtig kompostiert werden oder wenn der Komposthaufen nicht ausreichend belüftet wird. Auch das Risiko von Schädlingen wie Ratten und Fliegen kann ein Problem sein. Wenn der Komposthaufen nicht richtig abgedeckt oder geschützt wird, können diese Tiere angezogen werden und den Komposthaufen beschädigen.
Zu guter Letzt ist der Platzbedarf auch ein Thema. In der Regel stehen Komposter im Garten und benötigen ca. 1m² Platz. Wenn Du keinen Garten hast, ist die einfache Kompostierungsvariante keine Option für Dich, dann kannst Du im Kompost-Bereich noch auf eine Wurmkiste umsteigen.
Die Nachteile des Kompostierens kompakt zusammengefasst:
- Es benötigt einiges an Zeit, bis der Kompost einsetzbar ist
- Du musst den Kompost regelmäßige wenden und belüften
- Es kann zu einer störenden Geruchsbildung kommen
- Kleinere und größere Schädlinge können von Deinem Komposter angelockt werden
- Du benötigst einen Garten
Fazit: Welche Methode ist für Dich am besten geeignet?
Und jetzt die große Frage: Welche Methode ist denn nun für Dich am besten geeignet? Ganz ehrlich, das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und es kommt ganz auf Deine individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten an. Wenn Du wenig Platz hast oder in einer Wohnung ohne Garten wohnst, ist das Fermentieren vielleicht die bessere Wahl für Dich. Es ist geruchsneutral und benötigt weniger Platz als die Kompostierung. Wenn Du jedoch einen Garten hast und gerne eine größere Menge an Küchenabfällen verwerten möchtest, dann ist die Kompostierung sicherlich die bessere Wahl. Hierbei entsteht eine nährstoffreiche Erde, die Du direkt in Deinem Garten verwenden kannst. Auch wenn es länger dauert als beim Fermentieren, lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall.
Der Königsweg ist sicherlich die Verwendung beider möglicher Methoden, sofern es Deine Möglichkeiten zulassen.
Wichtig ist jedoch bei beiden Methoden, dass Du Dich vorher genau informierst und Dich an gewisse Regeln hältst, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Nun liegt es an Dir, welche Methode Du ausprobieren möchtest - viel Erfolg dabei!
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