von: Lemodo 360 18.04.22 12:00
Was ist ein Arbeitsbock?
Grundsätzlich gehört ein Arbeitsbock in jede Werkstatt – egal ob Hobbybastler, ambitionierter Heimwerker oder Profi. Je nach Fähigkeitsgrad und nach Einsatzgebiet reichen Multifunktionsböcke oft nicht aus, sondern es sollte auf Spezialböcke, zu der jeweiligen Aufgabe passend, zurückgegriffen werden.
Oftmals stellt man sich unter einem Arbeitsbock einen schweren, massiven Holzbock vor, so, wie man ihn sicherlich schon in einer Schreinerei, Zimmerei oder Tischlerei gesehen hat. Doch die modernen Böcke sind weit davon entfernt. Leichte und robuste Materialien, zusammen mit einer strapazierfähigen Oberflächenbehandlung, machen die heutigen Arbeitsböcke zu vielseitigen Heimwerker-Begleiter.
In den letzten Jahren haben sich auch die Holzböcke weiterentwickelt. Auch diese sind inzwischen in robusten, leichten und klappbaren Versionen erhältlich. Manche davon mit Höhenverstellung. Solche Böcke sind jedoch relativ teuer und eher für den heimischen Gebrauch gedacht – z.B. als Tischunterbau.
Die meisten modernen Arbeitsböcke sind klappbar und höhenverstellbar. So dass man auch oft den Begriff Klappbock lesen kann.
In erster Linie dienen solche Böcke dazu, sich das zu bearbeitende Material in eine angenehme Position zu bringen – ein ergonomisches und rückenschonendes Arbeiten. Je angenehmer und belastungsfreier die Arbeit ist, desto länger kann diese auch ausgeführt werden und mehr Spaß macht es dann natürlich auch. Hinzu kommt, dass das Bearbeitungsergebnis meist besser ist, wenn ich einen optimalen Winkel und Zugang zum Werkstück habe.
Öfter liest man auch die Begriffe Werkbank, mobile Werkbank oder klappbare Werkbank. Auch wenn man sich unter einer Werkbank ein massives Möbel vorstellt, ist der Begriff Werkbank nicht wirklich verkehrt. Beschreibt er doch eigentlich eine große, ebene Arbeitsplatte, die in ergonomischer Höhe verschiedene Arbeiten verrichten lässt.
Nehmen sie zwei Gerüstböcke, legen eine hölzerne Arbeitsplatte drauf, arretieren diese und schon haben sie eine höhenverstellbare Werkbank. Da sich diese drei Einzelteile wunderbar transportieren lassen, entsteht daraus eine mobile Werkbank, bzw. auch eine klappbare Werkbank.
Am Ende des Artikels finden sie mehr Informationen, wie sie sich eine eigene einfache Werkbank bauen können – kostengünstig, höhenverstellbar und auf ihre Platzverhältnisse angepasst.
Auf was sollte ich beim Kauf eines Arbeitsbocks achten?
Generell sollten sie immer darauf achten, dass der Bock, wenn möglich, klappbar ist.
Denn solche Klappböcke lassen sich problemlos verstauen und leicht transportieren. Dadurch vergrößern sie den Einsatzradius ihres Faltbocks enorm.
Hierbei sollten sie ein besonderes Augenmerk auf die Einklappmaße legen. Je kleiner, bzw. je besser zusammenlegbar, desto weniger Platz wird für die Lagerung benötigt. Ein handlich zusammengelegter Bock ist natürlich auch einfacher zu transportieren. Wenn der Bock dazu noch über Tragegriffe (integriert oder angebracht) verfügt – perfekt.
Heutzutage ist der Großteil der angebotenen Arbeitsböcke klappbar. Nicht klappbare Böcke sind meist Spezialböcke, wie z.B. Schwerlastbock oder Stützbock. Beide werden verstärkt in der Autoindustrie eingesetzt und müssen meist sehr viel Gewicht tragen können.
Ein weiteres, wichtiges Kriterium ist die Höhenverstellung.
Ein höhenverstellbarer Montagebock ist heute nahezu Standard. Zum einen erleichtert die Höhenverstellbarkeit die tägliche Arbeit und macht diese ergonomischer. Sie ermüden nicht so schnell und unangenehm-lästige Rückenschmerzen können vermieden werden.
Manche Bock-Konstruktionen lassen eine Höhenverstellung an jedem einzelnen Standfuß zu. Das ist ideal, wenn sie auf sehr unebenen Flächen arbeiten. So können sie auf die Bodenunebenheiten bestmöglich eingehen und eine hohe Standsicherheit erreichen. Zudem bleibt die Arbeitsfläche nahezu waagrecht. Ein Wackeln und Rutschen wird minimiert, die Arbeitssicherheit erhöht.
Ein solch hohes Maß an Flexibilität hat erfahrungsgemäß jedoch auch eine Schattenseite. Oft weisen solche Arbeitsböcke eine nicht so hohe Tragkraft auf.
Der Gegenentwurf zu solchen variablen Bein-Konstruktionen sind sogenannte Teleskopböcke, auch Gerüstbock genannt. Bei diesen Gerüstböcken kommt es auf einen sehr stabilen Stand und höhere Traglast an. Aus diesem Grund haben dies Unterstellböcke eine starre Beinkonstruktion und lediglich die beiden Holme, auf die die Arbeitsfläche montiert ist, lassen sich höhenverstellen.
Solche Böcke werden oft mit einer robusten Arbeitsplatte versehen und zu einer höhenverstellbaren Werkbank umgebaut.
An dieser Stelle sei wiederum auf die wenigen Spezialböcke, die nicht höhenverstellbar sind, verwiesen.
Im Zusammenspiel mit Klappbarkeit und Höhenverstellbarkeit ist das Gewicht und Material zu beachten.
Was nutzt ein Klappbock, der so schwer ist, dass ich ihn im zusammengeklappten Zustand nur schwerlich transportieren kann? Die heutigen Arbeitsböcke sind meistens aus Materialien, die Leichtigkeit und Stabilität vereinen.
Gängig sind Stahlkonstruktionen in verschiedensten Ausführungen. Vierkantrohre in unterschiedlicher Wandstärke meist mit kratzfester Lackierung oder mit Pulverbeschichtung. Es gibt auch schon einige Plastikböcke, die jedoch nicht höhenverstellbar sind.
Faustregel: Je höher die Traglast sein soll, desto stabiler muss der Aufbau sein und damit wird der Allzweckbock meistens auch schwerer. Ein durchschnittlicher Allroundbock sollte nicht mehr als ca. 10,0 Kilogramm wiegen.
Natürlich dürfen die Sicherheitskriterien nicht außer Acht gelassen werden.
Die Klappböcke sollten unbedingt über stabile Arretierungen verfügen, die ein unbeabsichtigtes Zusammenklappen verhindern. Entweder über einen einrastenden Sicherungsnoppen oder über einen einrastenden Fallriegel.
Bei der Höhenverstellung ist wichtig, dass sich die eingestellte Höhe nicht selbstständig verstellen kann. Hier sind vorgegebene Rasterungen zu empfehlen, damit die Höhenverstellung auch richtig per Sicherungslippe einrasten kann. Bei Teleskopböcken wird die Sicherung der Höhenverstellung meist per Fallsplint mit Gegensicherung oder per Sicherheitsrastbolzen gewährleistet.
Sollten sie eine Höhenverstellung mit Schraubfixierung sehen, wahren sie bitte größtmöglichen Sicherheitsabstand. Zum einen haben Arbeitsböcke mit solchen Fixierungen eine niedrige Traglast, zum anderen ist die Gefahr, dass sich die eingestellte Höhe selbstständig verändert, sehr hoch.
Ganz wichtig ist ein sicherer Stand auf unterschiedlichen Untergründen und auch über Unebenheiten (z.B. Treppenstufen) hinweg. Daher sollte ihr neuer Arbeitsbock über rutschhemmende Gummifüße verfügen – idealerweise mit einem Profil, das die Rutschhemmung noch zusätzlich unterstützt.
Welche Arten von Arbeitsböcken gibt es?
Arbeitsbock ist nicht gleich Arbeitsbock. Je nach Einsatz- und Verwendungszweck gibt es viele unterschiedliche, teilweise, spezialisierte Böcke. Auch ist die Namensgeben oftmals verwirrend. Viele verschiedene Bezeichnungen meinen oft das gleiche, beschreiben jedoch nur eine spezielle Funktion, z.B. Klappbock oder Faltbock. Hier wird eigentlich nur darauf hingewiesen, dass sich diese Böcke zusammenklappen und einfacher verstauen lassen. Heutzutage ist jedoch nahezu jeder Arbeitsbock klappbar. Die meisten sind noch zusätzlich in der Höhe variabel einstellbar – meist innerhalb vorgegebener Rasterungen.
Verwirrenderweise kommen manchmal noch umgangssprachliche oder regional- bzw. gewerkbezogene Namen dazu. Der eine sagt Maurerbock und meint den gleichen Arbeitsbock, wie sein Kollege, der Montagebock dazu sagt.
Eine Übersicht über die verschiedenen Arbeitsbock-Varianten, die verwendeten Begrifflichkeiten inklusive Beschreibungen und Beispielen finden sie hier.
Wie finde ich den richtigen Arbeitsbock?
Auf Grund der vielen verschiedenen möglichen Einsatzgebiete, sollte zunächst der gewünschte Einsatzbereich genauer geklärt werden. Wofür möchten sie die neuen Arbeitsböcke einsetzen? Nachfolgend ein paar Fragen, die ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen:
- In welchem Bereich soll sie der neue Bock unterstützen?
- Auf welchem Untergrund (eben oder uneben) soll der Bock eingesetzt werden?
- Soll er bei der Bearbeitung von langen Werkstücken als zusätzliche Stütze dienen?
- Dient er als Ergänzung zu einer bestehenden Werkbank oder einer bestehenden Hobelbank?
- Welche Werkstücke sollen auf dem Werktisch abgelegt, bearbeitet oder bewegt werden?
- In welcher Höhe möchten oder müssen sie arbeiten?
- Was für ein Gewicht wird vermutlich auf den Arbeitsböcken lagern, bewegt werden (Traglast)?
- Brauchen sie die Böcke nur für eine ganz spezielle Aufgabe (z.B. Holz sägen) oder möchten sie die Böcke flexibel einsetzen?
Im Heimwerkerbereich ist es eher selten der Fall, dass auf einen Spezialbock (der meist nur eine Funktion erfüllt – diese dann aber exzellent) zurückgegriffen wird.
Eine der wenigen Ausnahmen, wo ein Spezialbock auch im Hobby-, DIY- und Heimwerkerumfeld Sinn macht, ist z.B. das Maschinenuntergestell. Dient es doch hauptsächlich nur der Aufnahme einer bearbeitenden Maschine, um diese in eine ergonomische Position zu bringen.
DIY-Heimwerker Tipp:
Hier erklären wir ihnen, wie sie mit einfachen Mitteln eine einfache, aber praktikable Werkbank bauen. Höhenverstellbar und mit passgenauer Werkplatte, die auf ihre Platzverhältnisse abgestimmt ist.